Über Heinrich Fuchs' Leben ist wenig bekannt. Er wohnt am Ingolstadter Hof, in der Wohnung seiner Eltern. In der Schule bleibt er einmal sitzen, hat Schwierigkeiten seinen Beruf als Schlosser auszuführen, wird überall weggeschickt. Die meiste Zeit scheint er untätig zu Hause zu verbringen. Er heiratet nicht, hat keine Kinder.
1919 wird er zum ersten Mal auffällig. Im Herbst 1923 befindet er sich in der psychiatrischen Klinik Würzburg. Den nächsten Spätsommer und die folgenden 15 Jahre verbringt er in der Heilanstalt Werneck. Anschließend wird er nach Reichenbach verlegt, dann nach Mainkofen und schließlich mit dem T4-Transport nach Hartheim. Dort richtet man ihn am Tag seiner Ankunft, dem 27. Juni 1941, hin.
Einer der wenigen mir bekannten Befunde lautet: Er leidet an Wahnvorstellungen, ist antriebslos und gleichgültig, ohne Initiative.
Der Lebenswandel Heinrich Fuchs' war nicht die Folge seiner Erkrankung. Er ist das Urteil einer Norm, das Ergebnis einer krankhaften Gesellschaft. Manche Krankheitsherde sind verschwunden, andere entstanden. Die Patientenakten füllen Tabellen mit unbekannten Namen. Das Haus, in dem Heinrich Fuchs gelebt hat, ist heute eine Baustelle.