Der Beitrag von Winfried Muthesius, Master Artist des Projekts, trägt den Titel „together“. In der Toreinfahrt sehen wir sein 4 qm großes, mit schwarzer Ölfarbe in fetten, energetisch aufgetragenen Pinselhieben gemaltes Schädelbild. Das abstrakt anmutende Gemälde hat einen realen Bezugspunkt. Skizzen des Schädels eines Mannes, der mutmaßlich einem Pogrom zum Opfer gefallen war, standen Pate. Muthesius reduzierte die Skizzen immer stärker und bannte sie schließlich in Tiefschwarz auf weiße Leinwand. Zusammen trugen er und seine jungen Künstler-Kolleg*innen den Tod in die Mitte des Lebens. Das Schädelbild steht sinnbildlich für alles, was unser Leben bedroht: Pogrome, Kriege, Hungersnot, Naturkatastrophen … Sie versperren den Weg ins Leben. Links das Schild „Einfahrt verboten“. Doch im Setting fallen leuchtende Laternen auf. Es gibt Licht. Hoffnung also? Woher diese kommen könnte? Muthesius fotografiert tanzende Jugendliche ohne Blitz und Hilfsmittel, um nur den Hauch ihrer Bewegung einzufangen. Sphärenhaft erkennen wir sie rechts und links oder direkt vor dem Bild als Schatten. Das Fußgänger-Schild auf der rechten Seite weist auf sie hin: Achtung, Menschen! Die Stimmungsnuancen durch die Interaktion mit Ort und Menschen aufgreifend, übermalt er seine Fotografie weiß, in bewegten Zügen. In der westlichen Welt steht Weiß für die Reinheit, das Gute; im Asiatischen auch für Trauer. Mit dieser farbsymbolischen Ambivalenz ergänzt er die innere Spannung, die sich in Anordnung und Aufnahme findet, um eine darüberliegende, die die alles entscheidende Frage provoziert: Können wir allem Lebensbedrohlichen erfolgreich etwas entgegensetzen? Ein „Ja, aber“ folgt. Nur gemeinsam!