Was macht einen Mann oder eine Frau eigentlich aus? Warum gibt es so viel sexuelles Mobbing? Die junge Künstlerin und Designerin aus Sachsen geht diesen Fragen auf den Grund. Sie wählt das Bewegtbild, um das Thema Sexismus darzustellen. Das Video ermöglicht es ihr, die Erfahrungen der Porträtierten zu vermitteln. Amelie Gruhn sprach mit vielen Menschen verschiedenen Alters, Geschlechts und kulturellen Hintergrunds über deren SexismusErfahrungen. Die Personen im Bild bat Amelie nach dem Gespräch, einige Sekunden in die Kamera zu schauen. Sie sollten dabei an das denken, was ihnen passiert ist. Wir blicken in Gesichter, die wiederum uns direkt anschauen. Doch die Menschen im Bild sehen nicht den Betrachter, die Betrachterin. Sie haben Erlebnisse vor Augen, die sie aushalten mussten. Amelie Gruhn gelingt es, mit ihrem Porträtvideo intensive, intime Augen-Blicke einzufangen. Sie vermitteln uns auf bewegende Weise einen Eindruck davon, wer diese Menschen sind und wie sie sich fühlen. Die hauchdünnen handschriftlichen Lettern erzählen von den Erlebnissen der Porträtierten. Sie schieben sich ins Bild, immer weiter hinein, bis sie den Kopf der Person umschließen. Wie damals, als es passierte. Dabei prasseln von der darüber liegenden Audiospur weibliche und männliche Stereotype auf uns ein. Gleichmäßig wie Regentropfen. Sie stammen von anderen interviewten Personen. Und zeigen eindringlich, dass das Phänomen Sexismus viele Gesichter hat. Amelie weiß: Nur wenn wir offen darüber reden, werden wir etwas ändern.
Der Künstler über Demokratie und Frieden
Hi, mein Name ist Amelie, und ich studiere Design. Auch in meiner Freizeit bin ich am liebsten künstlerisch aktiv. Ich probiere viele verschiedene Techniken aus; zum Beispiel arbeite ich mit Aquarell, Acryl, digital oder mit dem Bleistift. Meine Leidenschaft aber ist das Fotografieren. Fotos ermöglichen mir, meine Sichtweise auf die Welt mit anderen Menschen zu teilen. Ich arbeite fotografisch, um Menschen auf Probleme aufmerksam zu machen, die mich stark beschäftigen – etwa Klimawandel, Massentierhaltung, Intoleranz, Homophobie und im Falle unseres „better together“-Projekts: Sexismus. Er kommt überall auf der Welt vor. Und jedem Menschen kann Sexismus begegnen. Meine Hoffnung ist, dass ich viele zum Nachdenken bringe und sie ihren eigenen Umgang mit dem Thema reflektieren.