Bamberg: Was 100 Schüler der BS III von Europa erwarten

Am Mitttwoch in Bamberg. Auf Einladung der Staatlichen Berufsschule III und der HSS, diskutierte Pia Beckmann im Vorfeld der Europawahl mit 90 jungen Erwachsenen, alle auf dem Weg ins Berufsleben, darüber, wie sie Politik erleben. Was sie frustet oder ihnen Angst macht. Und natürlich darüber, was ihnen - gerade im Hinblick auf Europa - wichtig ist. Die meisten dürfen am 26. Mai 2019 auch zum ersten Mal wählen. Einige stellten fest, dass junge Menschen und Politik weit auseinander liegen; man weiß nicht, wie man was ändern kann. Wen man wählen soll. Was es bringt....

Doch bei den konkreten Fragen, wie das Europa sein soll, in dem die BS-Schülerinnen und -schüler leben wollen, hatten die meisten eine sehr klare Vorstellung, wie man an den vielen engagierten Beiträgen gemerkt hat.

Die jungen Erwachsenen aus Bamberg wollen in ihrem Europa

  • Chancengleichheit für jede und jeden
  • Freiheit für alle
  • auch Meinungsfreiheit für alle
  • Fairness im Umgang miteinander
  • mehr Miteinander statt Gegeneinander, gemeinsames Lösen der Probleme,
  • Vereintes Europa, das man am Gemeinschaftsgefühl und der Verbundenheit untereinander erkennt,
  • kostenfreien Sprachunterricht im Ausland, um Europa zu erfahren,
  • Sicherheit für die Menschen,
  • Solidarität zwischen den Ländern und Menschen in Europa, dass man füreinander einsteht,
  • dass die Anliegen der Jungen in den Entscheidungen berücksichtigt werden,
  • keine staatliche Unterdrückung von Menschen
  • mehr Wertschätzung füreinander
  • Gerechtigkeit für alle
  • Gleichberechtigung zwischen Männer und Frauen
  • mehr Umweltbewusstsein und umweltfreundlichere Entscheidungen
  • Vorurteilsfreiheit
  • Offenheit für andere und anderes
  • Frieden untereinander und in der Welt
  • frei bleiben.

Es wurde auch darüber gesprochen, dass eine europäische Arbeitsagentur in Europa helfen könnte, die Jugendarbeitslosigkeit, die in manchen Teilen Europas sehr groß ist, zu überwinden.

Im vorangegangen Vortrag zum Thema "Sprache.Macht.Politik" wurde an Beispielen, in Zitaten und Kurzfilmen, gezeigt, welche Register bei politischen Aussagen gezogen werden, um Emotionen hervorzurufen und Menschen mit ihrem Denken und Handeln in eine bestimmte Richtung zu lenken. Das war früher so und ist heute nicht anders. Das Netz macht die Sache nicht einfacher. Kritische Meinungen haben in den digitalen Echoräumen wenig Chance auf Erfolg. Negative Emotionen, verstärkt durch falsche Nachrichten und die Macht der Bilder, finden oft schneller Verbreitung, als nüchterne Fakten. Wie kann man das eine vom anderen unterscheiden? Was macht das mit den Menschen? Was kann man selbst tun?

Eine entscheidender Hinweis war, sich immer zu fragen: Warum sagt er/sie so etwas?  Wovon will er/sie eventuell ablenken. Was stimmt da nicht? Welche Absicht steckt dahinter? ... Dann fällt es leichter, cool zu bleiben und zu reagieren: Unerwartet. Freundlich. Vielleicht humorvoll. Sachlich und deutlich.

Ganz wichtig, dass es dabei andere gibt, die einem mit ihren Argumenten oder nur ihrem Zuspruch zur Seite stehen. Battles werden und wurden in der Geschichte nicht entschieden, weil die anderen so viele waren. Das waren sie am Anfang nie. Sondern weil viele so lange zugeschaut und geschwiegen haben...

Danke an alle, die dabei waren! Insbesondere OStR Daniela Kern von der BS III und Andreas Brunner von der HSS für die gute Organisation und Begrüßung bzw. Einführung! StDir. Martin Schilling, der sich persönlich darum kümmerte, dass Film und Präsentationen störungsfrei liefen und natürlich den Schülerinnen und Schülern für die guten und wichtigen Beiträge zu Europa!

Am Ende wurden alle eingeladen, ihre Ideen auch beim Online-Kreativwettbewerb auf www.pics4peace.de einzubringen und coole Preise zu gewinnen. Jedes Bild, Foto, Video, jeder Text, Song, jedes Graffiti oder was auch immer euch Kreatives zum Thema "Mein Europa" einfällt, ist willkommen! Sind schon gespannt! :-)