Spannungsgeladene Ausstellungs- atmosphäre auf der Festung

Das "Museum für Franken" auf der Festung Marienberg zeigt vom 9. März bis zum 15. April 2018 die Ausstellung „pics4peace – Jugend für Demokratie und Frieden“. Das spannungsgeladene Zusammenspiel von historischen Kunst- und Kulturgegenständen mit moderner Kunst, die sich mit Vergangenheit und Zukunft auseinandersetzt, wird im Museum für jeden Besucher spürbar. Kaum einer ist nicht berührt, wenn er die Ausstellung verlässt. So zumindest ging es allen, die bislang dort waren. Beeindruckend!

Bei pics4peace geht es darum, die Jugend stärker für Demokratie zu begeistern, ihnen mit Kunst und modernen Medien eine Ausdrucks- und Kommunikations-Plattform zu geben sowie ihren Wünschen für die Zukunft bei den entsprechenden Entscheidern Gehör zu verschaffen.

Vorbereitung im Workshop zur Ausstellung – Die Methode „pittura oscura“

Der Berliner Künstler Winfried Muthesius traf sich, wie im Tagebuch schon geschildert, im Vorfeld mit jungen Künstler*innen der Fakultät  Gestaltung der FH Würzburg-Schweinfurt seine Methode der "pittura oscura", bei der Schicht über Schicht gelagert wird. Nicht nur unterschiedliche Techniken, wie Malerei und Fotografie finden Anwendung, sondern auch aufeinander geschichtete Zeit- und Bedeutungsebenen. Die pittura oscura der Studierenden werden im Spannungsfeld mit drei im Hinblick auf Würzburgs Geschichte geschaffenen Schädelbildern von Muthesius gezeigt, was sich im kunsthistorischen Umfeld des Museums besonders wirkungsvoll entfaltet.

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – Über die „pics4peace“ der jungen Künstler*innen

Inspiriert von geschichtsträchtigen Würzburger Orten, schufen neun junge Künstler*innen Werke, die sie anschließend an diese Orte brachten und mit ihnen in Beziehung setzten. Die Spannung zwischen Kunstwerk und Ort hielten sie in einer Fotografie fest. Ausgedruckt diente diese wiederum als Vorlage für eine weitere künstlerische Auseinandersetzung, zum Beispiel durch Übermalen. Zuletzt wurde das Werk erneut fotografisch reproduziert. So verdichtete der Schaffensprozess Vergangenes, Herausforderungen der Gegenwart und Perspektiven für die Zukunft in einem Kunstwerk.

Die Resonanz ist super! Auch bei den jungen Leuten. Ihre Themen reichen von Fake und Fact, über das, was den Wert des Lebens ausmacht und Norm-Debatten, über Frauenrechte, Beschneidung von Frauen, Umwelt- und Tierschutz, bis hin zu Waffenhandel, Ursachen für Krieg, Ausgrenzung  und die Frage, wie wir Frieden bewahren können.

Oberbürgermeister hält pics4peace für herausragend

Christian Schuchardt, OB von Würzburg sagt, pics4peace sei ein herausragendes Projekt und ein neuer Baustein der städtischen Erinnerungskultur. Und weiter: „Es ist bemerkenswert, welche Ergebnisse die jungen Künstler in unterschiedlichen Techniken aus ihrer Beschäftigung mit Frieden und Demokratie entwickelt haben. Sie zeigen, dass Kunst Zeit und Bedeutung auflöst und Vergangenes wieder erlebbar macht, um aus Fehlern zu lernen und zielgerichtet Zukunft zu gestalten. Die Betrachter müssen sich nur darauf einlassen und im Dialog mit den Künstlern die oberflächliche Betrachtungsweise verlassen, hin zu einer tieferen Erkenntnis. Ich hoffe sehr, dass sich viele junge Menschen online an dem Projekt beteiligen und es von Würzburg aus in weitere bayerische Kommunen getragen wird.“

Museumsdirektor: „pics4peace Teil der Vorgeschmack auf Zukunftswerkstatt“

Dr. Erich Schneider, Museumsdirektor, unterstützte pics4peace von Anfang an. Für ihn ist „diese Ausstellung (…) bereits ein Vorgeschmack auf die Zukunftswerkstatt, die es einmal im Museum für Franken geben wird. Das Museum soll schließlich ein Ort sein, an dem man sich mit Vergangenheit beschäftigt, an dem man aber auch die Zukunft aktiv mitgestalten kann.“