Rechtsextremen den Stecker ziehen

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Gaming verbindet – aber auch Extremisten nutzen diese Räume.
Bei der bpb-Fachtagung haben wir erfahren, wie Rechtsextreme in der Gaming-Szene vorgehen, welche Gefahren bestehen – und welche Chancen Communities haben, sich dagegen zu wehren.

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Bei Hass im Netz heißt es: dagegenhalten!

Jerome Trebing

Jerome Trebing, Sozialarbeiter und Digital Streetworker

Freiraumreh

Freiraumreh, Content-Creator mit Haltung

Am 19. September 2025 haben wir an der Fachtagung der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) teilgenommen. Thema: Rechtsextremismus in der Gaming-Szene. Klingt vielleicht auf den ersten Blick ungewöhnlich, ist aber ein hochaktuelles Thema.

Denn: Rund 70 Prozent der Jugendlichen in Deutschland spielen regelmäßig Videospiele. Gaming hat also eine enorme Reichweite – und genau das macht es für Rechtsextreme interessant.

Wie Rechtsextreme vorgehen

Es gibt verschiedene Strategien, mit denen extremistische Gruppen im Gaming unterwegs sind:

  • Nutzung von Codes, Memes und Verschwörungsmythen
  • Vernetzung über In-Game-Chats oder Plattformen wie Twitch
  • Schaffung von „Wir gegen die“-Gefühlen
  • Provokation, um Aufmerksamkeit und Anerkennung zu bekommen

Wichtig: Es gibt keinen direkten Kausalzusammenhang zwischen Gaming und Extremismus. Aber Gaming-Räume werden gezielt genutzt – und genau deshalb müssen wir sie ernst nehmen.

Gegenmaßnahmen und Chancen

Zum Glück gibt es viele gute Ansätze, wie man dagegenhalten kann:

  • Digital Streetwork (z. B. durch den Sozialarbeiter Jerome Trebing) unterstützt direkt in Gaming-Communities.
  • Counterspeech: Hass nicht einfach stehen lassen, sondern klar widersprechen.
  • Content-Creators wie Freiraumreh zeigen Haltung und machen Mut, sich zu positionieren.
  • Wenn man Missstände entdeckt: Landesmedienanstalten können mehr Druck ausüben als Einzelpersonen.

Neue Herausforderungen wie VR-Games oder unregulierte Plattformen wie Steam zeigen, dass wir weiter aufmerksam bleiben müssen.

Und doch: Gaming ist nicht das Problem – im Gegenteil. Es kann Freundschaften schaffen, Communities stärken und sogar wie eine „Impfung“ gegen Extremismus wirken. Je enger die Gemeinschaft, desto weniger Platz bleibt für Hass.

Wir nehmen von der Fachtagung am 19. September 2025 mit: Gaming ist ein riesiger Kulturraum – mit Risiken, aber auch mit großen Chancen. Entscheidend ist, dass wir ihn gemeinsam gestalten.