Positive Beispiele gegen Feindbild-Argumente setzen!

Die Spannung, ob alles klappt, war dann doch groß, als wir auf der Buchmesse ankamen. Die Stunde vor unserer Podiumsdiskussion mit Bestseller-Autorin Tanja Kinkel und Künstler Winfried Muthesius konnten wir nicht nutzen, um über die Messe zu schlendern. Dazu waren wir zu aufgeregt. Wir setzten uns lieber zusammen und überlegten nochmal, was angesprochen werden könnte und sollte. Das gemütliche Azubistro von mediacampus war ideal dafür. Es dauerte nicht allzu lange, da kamen auch Tanja Kinkel und Winfried Muthesius dazu, so dass wir uns schon vorher locker kennenlernen konnten. Sehr nett und easy going. Das hat den Einstieg gleich erleichtert.

Die Bühne mit gemütlichen Ledersesseln reichte so grade für uns. Denn wir von den pics4peaceYoungsters waren zu Viert: Max, Moritz, Tobi und Anna. Max stellte uns und was wir so machen kurz vor und zeigte als Erstes den Film, den wir gedreht hatten, unseren Social Spot "Mut zur Wahrheit". Podium und Zuschauer ließen sich gefangen nehmen von der Emotionalität des Films. Danach war erst Stille. Dann kam richtig Beifall. Die Tatsache, dass aus unterschiedlichsten Gruppen, die sich nicht kannten, aus Jung und Alt, Geschäftsleuten und Rockern, Studis und Arbeitern plötzlich Menschen werden, die gleiche Erfahrungen haben, gleiche Ängste, gleiche Sorgen, gleiches Leid und sogar gleiche Ziele... hat etwas gemacht mit den Leuten.

In der Diskussion ging es dann darum, wie man die Situation in Deutschland einschätzt, so Tobi. Darüber welche Erfahrungen man selbst schon gemacht hat, erzählten Moritz und Tanja Kinkel. Aber auch die anderen lieferten Beispiele. Ob man selbst gemobbt wurde, zugeschaut oder eingegriffen hat, wenn ein anderer ausgegrenzt und gedisst wurde, - das hat man offen ausgetauscht. Winfried Muthesius erklärte, warum die 30er Jahre nicht 1 zu 1 gleichzusetzen sind mit heute... Und natürlich wurde darüber gesprochen, was jeder Einzelne tun kann, damit die Menschenrechte nicht nur für einzelne Gruppen gelten und jeder seine Meinung frei äußern darf. Tanja Kinkel betonte, dass ihr positive Erzählungen als Gegensatz zu einfachen Strickmustern und Feindbildern wichtig seien. Und wir dieses Positive viel häufiger auch dagegen setzen müssten. Engagiert und offen war der Austausch zwischen uns allen. Wir glauben, beide Seiten, die Älteren und die Jüngeren konnten den jeweils anderen etwas mitgeben. Das war cool!

Am Ende stellte Anna den pics4peace-Kreativ-Wettbewerb vor, der ab sofort läuft. Sie zeigte zwei Tutorials, in denen lilly among clouds und Pauline Füg Tipps geben, wie man Texte für einen Song oder einen Poetry Slam schreibt. Und sie lud mit ihrer Begeisterung alle ein, mitzumachen und dadurch selbst ein Zeichen zu setzen gegen Extremismus, für Demokratie.

Am Ende waren alle zufrieden. Wir sowieso! Von den Zuhörern war der Beifall groß und der Zuspruch im Anschluss auch! :-) Beste Voraussetzungen, den Teil II der Aktion am Römerberg auch noch zu bewältigen!