Kunst und das Streben nach Ankommen

Eine Führung über die Balance zwischen Fall und Aufstieg: Unterschiedlichste Menschen kamen zusammen, um an der Führung von Pia Beckmann und dem anschließenden Austausch teilzunehmen. Im Rahmen von „MAD auf meine Art“ gab sie Einblicke in ihre Sicht auf die Kunst. Die Besucherinnen und Besucher begegneten Werken, die nicht nur das Ankommen thematisieren, sondern auch die emotionalen Landschaften, die damit verbunden sind.

Die Ausstellung führte durch drei Themenbereiche – „Zwischen den Polen“, „Befindlichkeiten“ und „Und heute?“. Dabei forderten die Werke zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, den Fragen nach Identität, Hoffnung und Schmerz heraus.

Im ersten Abschnitt standen Werke wie „A“ von Lange, ein Symbol für Anfang und Geborgenheit. Doch schnell wurde deutlich: Das Leben verläuft selten harmonisch. Die Gemälde von Robert Höfling, die Skulpturen von Mutsuo Hirano und Winfried Muthesius’ Werk „Kreuz“ verdeutlichen den ständigen Wechsel zwischen Fall und Aufstieg, zwischen Leid und der Sehnsucht nach Erlösung.

Im zweiten Abschnitt stellte die moderne Interpretation der „Anbetung der Könige“ von Eckart Hahn Fragen an die Gegenwart: Was verehren wir wirklich? Konsum, Marken, äußeren Schein? Und was hindert uns daran, unser wahres Ich zu leben?

Der dritte Abschnitt richtete den Blick auf die Welt von heute. Diana Buts thematisiert in ihren Arbeiten die brutalen Auswirkungen des Krieges auf Menschen. Johannes Grützke schockiert mit seiner Version der „Geißelung Christi“, die Gewalt und Perversion drastisch vor Augen führt. Beide Werke rufen dazu auf, die eigene Haltung zu Unrecht und Gewalt zu hinterfragen.

Die Führung bot keine einfachen Antworten, sondern eröffnete einen Raum für Reflexion. Viele Besucherinnen und Besucher kamen fast automatisch ins Nachdenken über ihr eigenes Ankommen – sowohl persönlich als auch im Kontext der Gesellschaft und der Welt, in der wir leben. Beim anschließenden Austausch wurden vielfältige Gespräche geführt, es wurde herzlich gelacht, Fragen wurden gestellt, und Mut zum Weiterdenken war spürbar.

So wurde deutlich: Das Streben nach Ankommen ist nicht nur eine individuelle, sondern auch eine gemeinsame Reise – eine, die wir im Dialog und mit echtem Interesse füreinander leichter gestalten können.

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie auf endlichankommen.info.
Die begleitenden Podcasts „1.000 Erfahrungen“ sind auf YouTube, Spotify, Apple Podcasts und Amazon Music verfügbar.