Im Spiegelsaal, Coburg, lebte Europa auf

Beeindruckende Coburger Kooperation für Europa mit pics4peace im Spiegelsaal des Landestheaters

Hausherr und Gastgeber war der Intendant  des Landestheaters, Dr. Bernhard Loges, Kooperationspartner die Hochschule für Angewandte Wissenschaften mit Prof. Dr. Michael Heinrich, Fakultät für Design, und wir als pics4peace. Theaterschaffende aus verschiedenen europäischen Ländern und Studierende der FH in Coburg diskutierten mit uns über Europa. Moderiert wurde der Nachmittag von der Abiturientin Anna Schärmann (Würzburg) und dem Studenten Jan Philipp Häger (Hösbach/Würzburg), beide von pics4peace. Auch das Bayerische Fernsehen, Tobias Burkert und Team, waren mit von der Partie. Es wird noch vor der Europawahl einen Filmbericht über die Veranstaltung geben.

Jammen gegen Gleichgültigkeit

Nach der Begrüßung kam es zu einer Art Uraufführung. Die pics4peace Musiker jammten den Song 'Leuchtsignal" in dem mit Kronleuchtern, Ornamenten, Spiegeln und architektonischer Perfektion wunderbar gestalteten Saal. Ein sicher ungewöhnliches Bild. Aber das sollte es ja sein. Gleichgültig- und Passivsein ist vorbei, wenn es wieder vermehrt Extremismus und Populismus gibt, Parteien, die Menschenrechte eingrenzen und globale Probleme nicht sehen wollen. Den Kopf in den Sand stecken bringt nichts, ist die Meinung der pics4peace Musiker Frank, Jasmina, Marcel und Joshi an der Gitarre. Deshalb sagen sie musikalisch, was sie denken, und rufen alle dazu auf, miteinzustimmen, selbst #leuchtsignal zu sein, Position zu beziehen und die eigene Stimme nicht nur am Mikro, sondern auch bei Wahlen in die Waagschale zu legen. Damit Europa für alle rechtssicher und freizügig bleibt, über die Grenzen hinausdenkt, wenn es darum geht, Probleme zu lösen und der Frieden auch in Zukunft gesichert wird.

Dieses Anliegen griffen Jan Philipp und Anna in ihrer Moderation auf, als sie in das Gespräch mit den interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern einstiegen:

Wie junge Menschen Europa konkret erleben

"Wie erlebt ihr in eurem Umfeld Europa?" In einer lebhaften Diskussion ging es da z.B. um die Abschaffung der Roaminggebühren und einheitliche Handytarife, um die Anerkennung von Ausbildungen im Ausland oder auch die Möglichkeit, in den europäischen Nachbarländern barrierefrei studieren und reisen zu können.

"Was gefällt euch nicht? Was macht euch Angst?", so wurde der zweite Komplex eingeleitet. Hier wurde beispielsweise die hohe Arbeitslosigkeit in den Südländern angesprochen, das fehlende Vertrauen in die Politiker, die Ohnmacht, dass man eh nichts bewirken könne. Hauptpunkt war, dass man auch in der Schule nicht lerne, wie politische Partizipation an aktuellen Beispielen aussehen könnte. Eine Studierende stellte fest, dass viele junge Menschen die Nachrichten nicht erreichen. Sie sah hier die Medien in der Pflicht. Was Hol- und was Bringschuld ist, darüber wurde heiß diskutiert.

Forderungen an die Politik und an uns

Im abschließenden Part wurden die jungen Erwachsenen eingeladen, ihre Vision, ihren Wunsch an Europa zu beschreiben bzw. die Frage  "Was müssen wir tun?" zu beantworten. Hier die bunte und interessante Liste der engagierten Diskutierenden:

Forderungen an die Politik

  • Transparenz schaffen; Öffentlichkeit besser einbinden
  • Ängste abbauen; weniger Aggressionen, mehr Willen zum Kompromiss
  • Verteidigung unserer demokratischen Grundwerte
  • Weniger Egoismus, mehr Gemeinschaft
  • Mut zu Projekten, in denen Eurpäer eine Mannschaft, ein Team bilden
  • Strukturen in der Bildung verändern (mehr Menschenbildung)
  • Möglichkeit zum kostenlosen Sprachunterricht im europäischen Ausland
  • Europäisches Arbeitsamt zur Vermittlung junger Europäer innerhalb Europas
  • Parallelgesellschaften abbauen helfen (Integration / Inklusion), Minderheiten schützen

Forderungen an uns alle

  • Mehr Mut zur Utopie; Maximalforderungen stellen, damit Politik versteht,
  • Solidarität mit anderen, Ärmeren und Minderheiten leben
  • für unsere Rechte, unsere Demokratie und den Frieden eintreten

Danke an alle, die mitgemacht haben! Danke für diese super Veranstaltung!